Mein Weg als introvertierte Immobilienexpertin
Gastartikel von Karin Kaufhold (immotrainer.de)
Introvertierte Immobilienunternehmerin
Hallo, ich bin Karin von ImmoTrainer.de. Lena hat mich eingeladen, für ihren Blog einen Gastartikel zu schreiben. Vielen Dank dafür!
Als Persönlichkeit zähle ich mich wie Lena zu den „Intros“. Beruflich verhelfe ich Immobilienbesitzern zu weniger Stress und mehr Rendite bei der Selbstverwaltung ihrer Immobilien.
In diesem Blogartikel erfährst du:
- Mit welchen 4 Zutaten ich meinen „klassischen“ Beruf so verändern konnte, dass ich meine Intro-Stärken voll ausleben kann
- wie auch du deinen Traumberuf finden oder erschaffen kannst
- warum Umwege ein Gewinn sein können
- vor welcher Falle du auf der Hut sein solltest
Ein Berufsleben gegen das Intro-Naturell
Ein wenig hatte ich ja geahnt, dass Hausverwaltung nicht so mein Ding sein könnte. Trotzdem entschied ich mich dazu, in das Hausverwaltungsunternehmen meiner Eltern einzusteigen.
Hier gibt es sehr viele Menschenkontakte. Mit Immobilieneigentümern, Mietern, Handwerkern und auch Mitarbeitern. Und wenn sich Kunden melden, dann meist, weil es ein Problem gibt, das schnell gelöst werden muss.
Für einen Intro ganz schön herausfordernd. (Es liegt am Gehirn, wie Lena hier sehr schön beschreibt 😉)
Vielleicht kennst du das auch: Ich saugte Wissen wie ein Schwamm auf, um damit meine Unsicherheit etwas zu lindern.
Ich war also wirklich gut darin, was ich tat. Und trotzdem brannte es mich aus.
Ich arbeitete hart an mir und versuchte, die Arbeit für mich irgendwie angenehmer zu gestalten. Ich dachte, das sei alles nur eine Frage der Einstellung. Der Stress verursachte irgendwann auch körperliche Probleme.
Heute weiß ich: Ich habe gegen mein Naturell als Intro gelebt.
Aber was tun? Ein anderer Beruf musste her.
Und das hier waren meine Zutaten, um ihn zu finden:
#1 Betrachte Umwege als Gewinn
Ich würde ja gern behaupten, dass ich von Anfang an gewusst habe, was ich wollte und wie ich dorthin komme. Aber das wäre eine glatte Lüge.
Woran denkst du, wenn du den Namen Thomas Gottschalk hörst?
Na, klar. „Wetten, dass…?“ hat ihn unsterblich gemacht.
Sein Weg dorthin war allerdings lang. Er startete in den 70ern zunächst als Radiomoderator, kam dann ins Fernsehen, drehte Spielfilme und erst 1987 kam er zu „Wetten, dass…?“.
Ähnlich bei mir: Erst im Rückblick erkenne ich, dass alle Stationen auf meinem Weg nötig waren, um mich dorthin zu bringen, wo ich heute stehe.
In der heutigen schnelllebigen Zeit erscheint uns der Gedanke an einen Umweg oft unattraktiv. Wir gewöhnen uns mehr und mehr daran, alles sofort zu bekommen.
Ich lade dich ein, Umwege als nötige Etappen auf deinem Weg zu betrachten. Behalte dein großes Ziel im Auge, aber sei flexibel, auf welchem Weg du es erreichst.
#2: Intro-Sein ist keine Entschuldigung, um im Schneckenhaus zu bleiben
Manchmal finde ich mich in einer Zwickmühle wieder.
Auf der einen Seite strebe ich nach persönlicher Weiterentwicklung. Das bedingt, dass ich mein Schneckenhaus, meine Komfortzone, verlasse.
Auf der anderen Seite gib es aber auch eine Grenze, die so weit von der Komfortzone entfernt liegt, dass es mir schadet, sie zu übertreten. So ist es mir in der Vergangenheit bei der Arbeit in der Hausverwaltung ergangen.
Wie so oft, kommt es hier aufs rechte Maß an. Reflektiere auch du für dich, wie weit du dich strecken musst und darfst, um deine Ziele zu erreichen.
Übrigens: mit regelmäßigem „Training“ wächst auch deine Komfortzone 🙂
#3: Vorsicht vor dieser „Intro-Falle“
Kennst du das auch?
Bevor du etwas umsetzen kannst, musst du erstmal noch mehr lernen, dieses und jenes Gadget kaufen, eine Spezial-Software herunterladen oder, oder, oder.
Diese „Ich-muss-erst-noch-Falle“ kenne ich sehr gut. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine Taktik, die uns vom Handeln abhält, da wir uns mit einer neuen Situation unsicher fühlen.
Insbesondere Intros sind für diese Falle anfällig und möchten Unsicherheit möglichst vermeiden.
Die gute Nachricht:
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Wenn du dich selbst bei solchen „Ich muss erst noch“-Gedanken ertappst, mache dir bewusst, was geschieht.
Es ist völlig in Ordnung, sich ein bisschen unsicher zu fühlen in neuen Situationen, aber sie sollten uns nicht in unserer Komfortzone gefangen halten.
Lege los, mit dem, was du tun willst. Perfektion entsteht (wenn überhaupt!) im Prozess und nicht von Anfang an.
#4 Außerhalb der Box die Dinge neu kombinieren
Es war einmal ein Junge namens Robert, der in einer ganz normalen amerikanischen Familie aufwuchs. Sein Vater war Lehrer. Trotz dessen guten Einkommens stellte Robert fest, dass seine Familie nie wirklich vermögend wurde. Ganz anders die Familie seines Freundes. Dessen Vater war erfolgreicher Unternehmer und reich. Er wurde Roberts Mentor.
Robert lernte, die Dinge neu zu denken.
Vielleicht hast du schon einmal den englischen Ausdruck „Thinking outside the box“ gehört. Er bedeutet, dass man seine gewohnten Denkstrukturen verlässt.
Heute ist Robert Kiyosaki ist ein weltweit bekannter Unternehmer und Autor, der sich dem Thema der finanziellen Bildung widmet. Nicht nur kann er damit seine Leidenschaft als „Lehrer“ ausüben, er hat es auch zu einem beachtlichen Vermögen gebracht.
Und so kannst auch du deinen eigenen Traumberuf „erschaffen“.
Am Ende dieses Artikels findest du einige Reflexionsfragen, die dir dabei helfen können.
Wie mein Leben als Immobilien-Expertin heute aussieht
Auch ich habe einen Weg gefunden, mein Wissen über Immobilien in einer Weise zu nutzen, die meiner introvertierten Persönlichkeit viel besser entspricht.
Heute bin ich Content Unternehmerin. Ich erschaffe Inhalte zum Thema Immobilien, die meinen Kunden weiterhelfen.
Ich bin endlich kreativ tätig, arbeite im Home Office, kann mir meine Zeit frei einteilen. Außerdem finde ich es erfüllend nun Menschen unterstützen zu können, ihre Immobilie selbst zu managen.
Und dein Traumberuf?
Wie ist deine eigene berufliche Situation?
Wenn du den Wunsch hast, etwas für dich zu verändern, reflektiere für dich hier noch einmal meine wichtigsten Tipps:
- In welchem Themenfeld oder welcher Branche würdest du gern arbeiten?
- Was gefällt dir an deinem jetzigen Beruf, was nicht?
- Wie kannst du deine Intro-Stärken noch besser ausleben?
- Studiere Vorbilder, die einen Beruf oder Lebensstil leben, den du dir auch für dich vorstellen kannst. Wie sind sie dorthin gekommen? Was machen sie anders als du?
- Denke außerhalb der Box. Möglicherweise ist dein Traumberuf auch nur innerhalb einer selbstständigen Tätigkeit (zunächst im Nebenberuf?) zu erreichen.
Karin Kaufhold unterstützt mit ihrem Blog www.immotrainer.de Menschen bei einer möglichst stressfreien Selbstverwaltung ihrer Immobilie(n). Sie ist seit 2011 in der Immobilienbranche und kann mit ihrem Blog dort nun ihre Intro-Stärken voll ausleben. Privat liebt sie Sprachen und Kulturen, Wohnwagen-Urlaub und bunte vegetarische Menüs.
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